Verhandlungen des Deutschen Reichstags

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Reichstagsprotokolle


Zweikampf



Zweikampf.

1. Interpellation Trimborn: Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß zur Vorbereitung einer am 4. Januar 1901 in Cöln anstehenden Wahl zum Reserveoffizier den Allerhöchsten Befehlen zuwider Nachforschungen über die grundsätzliche Stellung der Aspiranten zum Zweikampf angestellt, daß die Ergebnisse bei der Wahl zur Sprache gebracht, und daß daraufhin diejenigen Aspiranten, welche Stellung gegen den Zweikampf genommen hatten, nicht gewählt worden sind?

Was hat der Herr Reichskanzler gethan, um diejenigen Stellen, welche in Verletzung der von dem Herrn preußischen Kriegsminister in der Sitzung des Reichstags vom 11. Dezember 1897 mitgetheilten Allerhöchsten Befehle die fraglichen Offiziersaspiranten über ihre Stellung zum Zweikampf befragt, oder Erkundigungen über sie anderweit eingezogen, oder welche über die Ergebnisse dieser Fragen und Erkundigungen bei dem Wahlakt Mittheilung gemacht haben, zur Verantwortung zu ziehen?

Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu thun, um die Wiederkehr solcher Fälle zu verhüten?: Anl.Bd. I, Nr. 108.

Bd. I, 26. Sitz. v. 15. 1. 1901 S. 691C.

Begründet, beantwortet und besprochen.

2. Interpellation Bassermann: Ist der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft zu geben über die Vorfälle, welche zu dem am 4. November 1901 in Insterburg stattgehabten Zweikampf zwischen dem Leutnant Blaskowitz und dem Leutnant Hildebrand geführt haben; insbesondere darüber Mittheilung zu machen:

ob die Bestimmungen vom 1. Januar 1897 zur Ergänzung der Einführungsordre zu der Verordnung über die Ehrengerichte der Offiziere eingehalten worden sind?

Welche Maßregeln gedenkt der Herr Reichskanzler zu ergreifen, um den Vorschriften, daß mehr als bisher den Zweikämpfen der Offiziere vorgebeugt werden soll, wirksamere Geltung zu verschaffen?: Anl.Bd. V, Nr. 377.

Bd. IV, 98. Sitz. v. 27. 11. 1901 S. 2778C ff.

Begründet, beantwortet und besprochen.

3. Gesetzentwurf (Antrag Schrader), betreffend die Abänderung der strafrechtlichen Bestimmungen über den Zweikampf: Anl.Bd. V, Nr. 464. — Unerledigt.

4. Resolution Lenzmann zum Etat für die Verwaltung des Reichsheeres für 1902: Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, mit allen disziplinarischen und gesetzlichen Mitteln dahin zu wirken, daß das, auch in den Kreisen der Offiziere des stehenden Heeres und der Reserve weiter um sich greifende, mit der Religion, der Moral und den Strafgesetzen im Widerspruch stehende Duellunwesen beseitigt werde: Anl.Bd. V, Nr. 465.

Bd. V, 145. Sitz. v. 17. 2. 1902 S. 4231D (Lenzmann), Bd. V, 145. Sitz. v. 17. 2. 1902 S. 4234A (Dr. Bachem), Bd. V, 145. Sitz. v. 17. 2. 1902 S. 4239D (Bebel), Bd. V, 145. Sitz. v. 17. 2. 1902 S. 4247A (v. Tiedemann), Bd. V, 145. Sitz. v. 17. 2. 1902 S. 4247D (Graf v. Roon), Bd. V, 145. Sitz. v. 17. 2. 1902 S. 4251D (Schrader), Bd. V, 145. Sitz. v. 17. 2. 1902 S. 4252A (Kriegsminister v. Goßler).

Bd. V, 148. Sitz. v. 20. 2. 1902 S. 4366A (Abstimmung).

Angenommen.

5. Resolution Gröber u. Gen. zum Etat für die Reichs-Justizverwaltung für 1992: Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstag einen Gesetzentwurf vorzulegen, welcher die den Zweikampf bevorzugenden Strafbestimmungen des 15. Abschnitts des zweiten Theiles des Reichs-Strafgesetzbuches (§§ 201 bis 210) aufhebt und an deren Stelle

1. den Zweikampf, sowie die im Zweikampf verübte Tödtung und Körperverletzung den allgemeinen Strafbestimmungen des 16. und 17. Abschnitts des zweiten Theiles des Reichs-Strafgesetzbuches über Verbrechen und Vergehen wider Leib und Leben unterstellt;

2. diesen allgemeinen Strafbestimmungen, Vorschriften hinzufügt, welche

a) die Herausforderung zum Zweikampf und die Annahme einer solchen Herausforderung,

b) die Bezeigung von Verachtung wegen Unterlassung einer Herausforderung zum Zweikampf oder wegen Nichtannahme einer solchen Herausforderung

mit Gefängnißstrafe bedrohen:

3. wegen der genannten strafbaren Handlungen neben einer verwirkten Freiheitsstrafe von mindestens drei Monaten auch den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte dann zuläßt, wenn der Thäter sich einer ehrlosen Handlungsweise schuldig gemacht hat: Anl.Bd. V, Nr. 478.

Bd. V, 138. Sitz. v. 8. 2. 1902 S. 4028A (Gröber), Bd. V, 138. Sitz. v. 8. 2. 1902 S. 4037C (Dr. v. Dziembowski-Pomian), Bd. V, 138. Sitz. v. 8. 2. 1902 S. 4043C (Dr. Müller-Meiningen), Bd. V, 138. Sitz. v. 8. 2. 1902 S. 4046B (Heine).

Bd. V, 139. Sitz. v. 10. 2. 1902 S. 4058B (Schrader), Bd. V, 139. Sitz. v. 10. 2. 1902 S. 4070D (Bassermann), Bd. V, 139. Sitz. v. 10. 2. 1902 S. 4073D (Stadthagen).

Bd. V, 140. Sitz. v. 11. 2. 1902 S. 4105C (Dr. Oertel), Bd. V, 140. Sitz. v. 11. 2. 1902 S. 4111D (Dasbach).

Bd. V, 141. Sitz. v. 12. 2. 1902 S. 4118C (Lenzmann), Bd. V, 141. Sitz. v. 12. 2. 1902 S. 4127C (Dr. v. Levetzow), Bd. V, 141. Sitz. v. 12. 2. 1902 S. 4133A (Gröber), Bd. V, 141. Sitz. v. 12. 2. 1902 S. 4142B (Heine), Bd. V, 141. Sitz. v. 12. 2. 1902 S. 4148C (Kirsch).

Bd. V, 164. Sitz. v. 13. 3. 1902 S. 4798D (Abstimmung).

Abgelehnt.

6. Petitionen wegen Abänderung des Strafgesetzbuchs hinsichtlich der Bestimmungen über den Zweikampf. Siebenundneunzigster Bericht der Petitionskommission: Anl.Bd. VI, Nr. 698. — Bd. X, 285. Sitz. v. 16. 3. 1903 S. 8693B. — Unter Bezugnahme auf den Beschluß des Reichstags vom 20. 2. 1902, als Material für die bevorstehende Revision des Strafgesetzbuchs überwiesen.

7. Siehe auch:

Bd. II, 56. Sitz. v. 26. 2. 1901 S. 1517A ff. (Gröber,. Kriegsminister v. Goßler, Bebel), Bd. II, 56. Sitz. v. 26. 2. 1901 S. 1532A (sächsischer Major Krug v. Nidda), Bd. II, 56. Sitz. v. 26. 2. 1901 S. 1532B, Bd. II, 56. Sitz. v. 26. 2. 1901 S. 1539A (Dr. Bachem).

Bd. II, 57. Sitz. v. 27. 2. 1901 S. 1548A, Bd. II, 57. Sitz. v. 27. 2. 1901 S. 1568A, Bd. II, 57. Sitz. v. 27. 2. 1901 S. 1569D, Bd. II, 57. Sitz. v. 27. 2. 1901 S. 1570B, Bd. II, 57. Sitz. v. 27. 2. 1901 S. 1580D (Eickhoff).

Bd. III, 72. Sitz. v. 20. 3. 1901 S. 2043C (Eickhoff), Bd. III, 72. Sitz. v. 20. 3. 1901 S. 2043D (Kriegsminister v. Goßler), Bd. III, 72. Sitz. v. 20. 3. 1901 S. 2051A (Eickhoff), Bd. III, 72. Sitz. v. 20. 3. 1901 S. 2051B (Kriegsminister v. Goßler), Bd. III, 72. Sitz. v. 20. 3. 1901 S. 2053A (Eickhoff).

Bd. V, 139. Sitz. v. 10. 2. 1902 S. 4057A (Schrader), Bd. V, 139. Sitz. v. 10. 2. 1902 S. 4064D (v. Kardorff), Bd. V, 139. Sitz. v. 10. 2. 1902 S. 4069D (Bassermann).

Bd. V, 140. Sitz. v. 11. 2. 1902 S. 4089D.

Bd. V, 141. Sitz. v. 12. 2. 1902 S. 4127B (Dr. v. Levetzow).

Bd. VIII, 241. Sitz. v. 19. 1. 1903 S. 7407B (Dr. Schaedler).

Bd. VIII, 242. Sitz. v. 20. 1. 1903 S. 7435C (Dasbach).

Bd. IX, 278. Sitz. v. 9. 3. 1903 S. 8496C (Bebel), Bd. IX, 278. Sitz. v. 9. 3. 1903 S. 8506B (Begnadigungsfrage — Kriegsminister v. Goßler), Bd. IX, 278. Sitz. v. 9. 3. 1903 S. 8508B (v. Tiedemann), Bd. IX, 278. Sitz. v. 9. 3. 1903 S. 8509C (Hug), Bd. IX, 278. Sitz. v. 9. 3. 1903 S. 8512D (Graf v. Roon), Bd. IX, 278. Sitz. v. 9. 3. 1903 S. 8515D und Bd. IX, 278. Sitz. v. 9. 3. 1903 S. 8518A (Bebel).



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