Koalitionsrecht
Koalitionsrecht (§§ 152, 153 G.O.).
1. AntragDr. Ablaß u. Gen.: Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstag einen Gesetzentwurf vorzulegen, welcher die dem Koalitionsrecht noch entgegenstehenden Beschränkungen beseitigt und insbesondere
I. den § 152 der Gewerbeordnung dahin ändert,
a) daß derselbe nicht nur auf Erlangung besserer, sondern auf Erhaltung bestehender Arbeits- und Lohnverhältnisse Anwendung findet,
b) daß sich die entsprechenden Verabredungen und Vereinigungen nicht nur auf die individuellen Interessen der sich Verabredenden oder Vereinigenden, sondern auch auf die Interessen der Arbeiter und Arbeiterinnen im allgemeinen sowie auf Veränderungen der Gesetzgebung richten dürfen;
II. den § 153 der Gewerbeordnung dahin erweitert, daß zugleich mit dem Mißbrauch des Koalitionsrechtes die Verhinderung am gesetzmäßigen Gebrauch unter Strafe gestellt wird: Bd. 270 Nr. 49. — Unerledigt.
2. Antrag Albrecht u. Gen., die verbündeten Regierungen zu ersuchen, tunlichst bald dem Reichstag einen Gesetzentwurf vorzulegen, wonach die Gewerbeordnung dahin abgeändert wird, daß
1. bis 21. siehe Gewerbeordnung unter A 2;
22. die Sicherung und der Schutz des Koalitionsrechts gewährleistet wird, insbesondere eine Behinderung an der Ausübung des Koalitionsrechts unter Strafe gestellt wird: Bd. 271 Nr. 155. — Unerledigt.
3. ResolutionDr. Freiherr v. Hertling u. Gen. zum Etat für das Reichsamt des Innern für 1910: Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, einen Gesetzentwurf zur Sicherung und zum weiteren Ausbau des Koalitionsrechts der Arbeiter (§ 152 der Gewerbeordnung) insbesondere auch dahin vorzulegen, daß Vereinbarungen oder Maßnahmen zur Verhinderung des Gebrauchs des gesetzlichen Koalitionsrechts unter Strafe gestellt werden: Bd. 273 Nr. 262.
Bd. 259, 42. Sitz. S. 1455A, Bd. 259, 42. Sitz. S. 1474B.
Bd. 259, 43. Sitz. S. 1512C.
Bd. 260, 44. Sitz. S. 1525A.
Bd. 260, 46. Sitz. S. 1614B.
Angenommen.
4. Bedeutung der §§ 152 und 153 der Gewerbeordnung für die Regelung des Arbeitsnachweises, Koalitionsfreiheit der Arbeiter und Arbeitgeber, Mißbräuche usw., Judikatur, Notwendigkeit der Revision der Paragraphen.
Bd. 258, 11. Sitz. S. 354D, Bd. 258, 11. Sitz. S. 356A (Delbrück).
Bd. 258, 12. Sitz. S. 368C, Bd. 258, 12. Sitz. S. 372D, Bd. 258, 12. Sitz. S. 379D, Bd. 258, 12. Sitz. S. 380B, Bd. 258, 12. Sitz. S. 383B, Bd. 258, 12. Sitz. S. 385A, Bd. 258, 12. Sitz. S. 388C, Bd. 258, 12. Sitz. S. 388D, Bd. 258, 12. Sitz. S. 390B, Bd. 258, 12. Sitz. S. 393B, Bd. 258, 12. Sitz. S. 395B ff., Bd. 258, 12. Sitz. S. 397C, Bd. 258, 12. Sitz. S. 403A, Bd. 258, 12. Sitz. S. 411B.
Bd. 259, 18. Sitz. S. 1359B.
Bd. 263, 107. Sitz. S. 3877C ff. (Auslegung des § 253 St.G.B., Frage der Erpressung bei Ausübung des Koalitionsrechts, Judikatur des Reichsgerichts usw.).
Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung des Koalitionsrechts (§§ 152, 153 G.O.), auch der Reichs- und Staatsarbeiter: Bd. 268, 204. Sitz. S. 7818D, Bd. 268, 204. Sitz. S. 7827D (Stellung des Zentrums), Bd. 268, 204. Sitz. S. 7833C, Bd. 268, 204. Sitz. S. 7835A, Bd. 268, 204. Sitz. S. 7835B, Bd. 268, 204. Sitz. S. 7837C.
Strafschutz im neuen Strafgesetzbuch: Bd. 264, 132. Sitz. S. 4826A.
Keine Verkürzung des Koalitionsrechtes, Stellung der Nationalliberalen Partei:
Bd. 268, 196. Sitz. S. 7529B.
Bd. 268, 198. Sitz. S. 7633A.
5. Siehe auch:
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