Mühlengewerbe
Mühlengewerbe.
1. Mühlenregulativ, Exportmühlen etc.:
Resolution Graf v. Schwerin-Löwitz zum Reichshaushalts-Etat für das Rechnungsjahr 1899: In Erwägung, daß das jetzige Verfahren der Zollvergütung bei der Ausfuhr von Mehl — insbesondere die jetzige Herstellung der Mehl-Typen
1. die Ausfuhr besserer Mehlsorten unvortheilhaft macht und erschwert, wodurch ein künstlicher Preisdruck auf Mehl im Inlande und damit eine schwere Benachtheiligung der binnenländischen Müllerei und der Landwirthschaft stattfindet, —
dagegen
2. die Ausfuhr geringwerthiger Futtermehle, welche z. Th. ein Gemisch von gebeuteltem Mehl und feingemahlener Kleie darstellen, in ungerechtfertigter Weise begünstigt, wodurch a. — bei der Zollfreiheit der Kleie — eine schwere Schädigung der Staatskasse und b. eine künstliche Erhöhung der Futtermehlpreise zum Nachtheil unserer Viehzucht — herbeigeführt wird, —
den Herrn Reichskanzler zu ersuchen:
schleunigst eine Aenderung des bestehenden Zollregulativs dahingehend herbeizuführen, daß künftig
a) die Zollvergütung nach der Feinheit und dem Werthe des ausgeführten Mehls bemessen werde,
b) diese Bemessung nach 3 bis 4 verschiedenen Normal-Typen (Durchschnitts-Typen im Gegensatz zu den jetzigen Grenz-Typen) geschehe, welche den gangbarsten Mehlsorten entsprechen, —
c) Mühlenbesitzern, welche in größerem Umfange von diesen Typen abweichende Mehlsorten auszuführen wünschen, die Ausfuhr gegen Zollvergütung unter Zugrundelegung besonderer, bei der Zollbehörde zu hinterlegenden Spezial-Typen gestattet werde, dagegen
d) allen Exporteuren von Mühlenfabrikaten die Pflicht auferlegt werde, bei der Anmeldung zur Ausfuhr gleichzeitig zu deklariren, welcher Type das Fabrikat nach der thatsächlich erzielten Ausbeute entspricht und auf Erfordern der Zollbehörde die Richtigkeit dieser ihrer Deklaration durch Vorlegung ihrer Geschäftsbücher zu erweisen, und
e) bei der Ausfuhr von Mühlenfabrikaten, welche unter einem höheren Ausbeuteverhältniß als bei Weizen von 75, bei Roggen von 65 Prozent hergestellt wurden, oder welche eine Mischung von gebeuteltem Mehl und Mahlabgängen darstellen, eine Zollvergütung nicht mehr gewährt werde: Anl.Bd. II, Nr. 153.
Bd. II, 61. Sitz. v. 21. 3. 1899 S. 1670C.
An eine Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen.
Wahl und Konstituirung der (XII.) Kommission:
Bd. II, 65. Sitz. v. 14. 4. 1899 S. 1753C.
Bericht der XII. Kommission: Anl.Bd. III Nr. 370.
Unerledigt geblieben.
Siehe auch:
Bd. I, 5. Sitz. v. 14. 12. 1898 S. 81D.
Bd. II, 43. Sitz. v. 27. 2. 1899 S. 1180D ff.
Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1192A, Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1195A, Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1195C, Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1197D ff., Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1202A, Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1206B, Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1208A, Bd. II, 44. Sitz. v. 28. 2. 1899 S. 1209D ff.
2. Neues Mühlenregulativ (seit 1. 1. 1900):
Bd. V, 159. Sitz. v. 3. 3. 1900 S. 4422D, Bd. V, 159. Sitz. v. 3. 3. 1900 S. 4424B, Bd. V, 159. Sitz. v. 3. 3. 1900 S. 4428A, Bd. V, 159. Sitz. v. 3. 3. 1900 S. 4430A, Bd. V, 159. Sitz. v. 3. 3. 1900 S. 4431D.
Bd. VI, 178. Sitz. v. 28. 3. 1900 S. 5047B, Bd. VI, 178. Sitz. v. 28. 3. 1900 S. 5047C.
Bd. VI, 188. Sitz. v. 8. 5. 1900 S. 5321D, Bd. VI, 188. Sitz. v. 8. 5. 1900 S. 5323A, Bd. VI, 188. Sitz. v. 8. 5. 1900 S. 5327A.
3. Erhebungen über die Verhältnisse in Getreidemühlen siehe Arbeiterstatistik unter 3 und 4.
4. Bestimmungen vom 26. 4. 1899 über die Arbeitszeit in Getreidemühlen: Anl.Bd. III, Nr. 274.
Siehe auch:
Bd. I, 15. Sitz. v. 21. 1. 1899 S. 343D.
Bd. I, 19. Sitz. v. 26. 1. 1899 S. 457D, Bd. I, 19. Sitz. v. 26. 1. 1899 S. 458B, Bd. I, 19. Sitz. v. 26. 1. 1899 S. 459D.
5. Mühlenkonten. Zollkredite siehe Zollwesen unter 13.
Please cite this website as http://www.reichstagsprotokolle.de/en_Gesamt_bsb00002782_000764